Banaue
Ca. 300 km nördlich von Manila auf Luzon liegt in der Provinz Ifugao die kleine Stadtgemeinde Banaue. Dieser Ort ist bekannt für seine weltbekannten Reisterrassen, die über 2000 Jahre alt und mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe sind. Außerdem werden sie auch oft als das achte Weltwunder bezeichnet. Ein sehr interessantes, landschaftliches Reiseziel haben wir uns gedacht und haben es dem Undergroundriver auf Palawan vorgezogen. Das größte Problem allerdings war der Weg dorthin, weshalb wir lange überlegt haben, ob die Reisterrassen diese Tortur wert sind…
Der Weg nach Banaue
Es starten täglich um 21 Uhr und 22 Uhr von Manila aus Nachtbusse von Ohayami Trans, die ca. 9–10 Stunden unterwegs sind. Es gibt auch Nachtbusse von Florida, aber wir haben uns für Ohayami Trans entschieden, weil wir hier im Vorfeld ein Ticket buchen konnten. Da wir vorher ein paar schöne Tauchtage in Dauin verbracht hatten, mussten wir natürlich als Erstes per Flug nach Manila kommen. Vom Flughafen haben wir dann ein Taxi nach Norden zur Ohayami Trans Busstation genommen. Also schon sehr aufwändig, wenn man bedenkt, dass wir bereits seit mittags unterwegs waren und uns noch eine ganze Nacht bevor stand. Bevor der Bus startete hatten wir noch genug Zeit etwas zu essen suchen zu gehen und um die Ecke haben wir zum Glück noch einen akzeptablen Imbiss gefunden.
Gegen 22 Uhr ging es endlich los, Richtung Norden auf Luzon. Die Busse sind normale Reisebusse. Man muss nur wissen, dass hier die ganze Nacht die Klimaanlage läuft und es sehr kalt wird. Also sollte man sich so warm anziehen, wie es nur geht!!! Ich habe mir (nachdem ich mir in Dauin schon eine Erkältung zugezogen hatte) meine Trekkinghose, mein dünnes Wetsuit, 2 T‑Shirts und ein Langarmshirt angezogen und mein Nackenkissen als Schal genutzt. 😀 Aber trotzdem wurde mir schnell kalt. Anscheinend konnte man die Klimaanlage nur an oder ausschalten, denn nachdem wir unseren Busfahrer darauf aufmerksam gemacht haben und die Kälte kurzzeitig komplett ausgeschaltet war, hat er sie wieder mit voller Kältekraft eingeschaltet. Aber aufgrund meiner Erkältung konnte ich wenigstens einigermaßen schlafen, im Gegensatz zu Michael.
Ankunft in den Bergen von Banaue
Am nächsten Morgen gegen 7 Uhr kamen wir dann völlig übermüdet endlich in Banaue an. Zunächst hatten alle Reisenden in einem Restaurant im Zentrum Zeit in Ruhe zu frühstücken. Hier wurden einem direkt einige Trekkingtouren angeboten. Es war früh am morgen und die Sonne kam langsam raus. Beim Frühstück hatte man auch direkt schon einen tollen Ausblick auf die Reisterrassen. Es schien ein schöner Tag zu werden. Die letzten Tage hatte es viel geregnet hier und so wollten wir den sonnigen Tag gut nutzen und buchten direkt eine Trekkingtour in Batad, einem anderen kleinen Dorf mit sehr gut gepflegten und atemberaubenden Reisterrassen, über die man bei der Tour balancieren kann. Mehr zu unserem Trip nach Batad gibt es hier. Vorher ging es aber erstmal zu unserem Homestay…
Banaue Homestay — schnuckelig und sehr freundliches Personal
Nur ca. 5–10 Minuten entfernt vom Zentrum erreichten wir unsere Unterkunft. Große Luxusresorts darf man hier in Banaue nicht erwarten. Hier gibt es einige Homestays. Wir wurden sehr herzlich empfangen und haben direkt ein Willkommenschild mit unseren Namen entdeckt. Die Inhaberin war sehr freundlich und hilfsbereit. Wir hatten ein recht kleines, aber sauberes Zimmer. Eine Etage höher waren 4 Zimmer und am Ende des Ganges gab es 2 Waschräume. Das Personal war nicht nur freundlich und hilfsbereit, sondern es hat auch recht leckeres Essen für uns gezaubert. Außerdem hatte unser Homestay, wie die meisten in Banaue, eine lange Terrasse mit traumhaften Blick auf die tolle Gebirgslandschaft und die Reisterrassen.
Das Internet war hier allerdings auch recht langsam, aber zumindest hat es etwas funktioniert. Nachdem wir bereits in Dauin ein 4 min. Video angefangen haben hochzuladen, haben wir es nach einer Nacht hier im Homestay endlich online gekriegt.
Die Reisterrassen von Banaue
Am nächsten Morgen wollten wir zunächst einen schönen Sonnenaufgang bewundern, allerdings wurde daraus nichts, da die Sonne nicht raus kommen wollte. Nach einem nahrhaften Frühstück im Homestay ließen wir uns erklären, wie wir ohne Guide zu schönen Aussichtspunkten der Reisterrassen von Banaue kommen können. Das ist wirklich nicht schwer. Wir mussten ca. 1,5 Stunden der Straße unseres Homestays Richtung Norden folgen. Also ganz einfach. Auf dem Weg wurden wir natürlich einige Male von Fahrern und Tourguides angesprochen, aber wir wollten heute lieber etwas auf eigene Faust unternehmen.
Auf dem Weg kamen uns sehr viele Schulkinder entgegen und am Straßenrand waren unzählige süße Hundewelpen. Natürlich hatten wir an einigen Stellen auch bereits tolle Ausblicke auf die Reisterrassen. Der beste Aussichtspunkt ist aber wirklich am Ende (siehe Karte). Ich persönlich finde die Reisterrassen von Banaue von den Formen her schöner als die in Batad, aber leider sind sie hier schon sehr verkommen, werden kaum noch gepflegt und genutzt. Ich war auf Grund meiner Erkältung und dem anstrengenden Tag in Batad zuvor so geschwächt, dass mir die Treppen bei dem Aussichtspunkt schon zuviel waren, aber Michael sprühte vor Energie und wollte den Tag noch nutzen, während ich mich auf den Weg zurück ins Hotel gemacht habe.
Erkundung der Reisterrassen auf eigene Faust
Auf dem Weg zum Aussichtspunkt von Banaue wurde uns immer wieder empfohlen einen Guide für den Weg durch die Reisterrassen zu nehmen. Doch abenteuerlustig wie wir sind, haben wir immer dankend abgelehnt. Dominik hat sich leider gesundheitlich nicht fit für eine solche Tour gefühlt, also habe ich das Abenteuer alleine in Angriff genommen. Nach den ersten 30 Minuten war ich auch schon verloren und musste bei einem Einheimischen nachfragen, der direkt seine Dienste als Führer anbot, aber ich wollte es alleine schaffen den Weg zu finden. An einigen Stellen musste ich wieder umdrehen, da ich auf dem Weg Richtung Batad war 🙈 Glücklicherweise hatte ich eine philippinische SIM Karte und konnte auf Google Maps eine grobe Richtung ausmachen.
Einige Terrassen waren sehr steil und bei einem falschen Schritt wäre ich hoffnungslos und schwer verletzt irgendwo am Rande des Berges liegen geblieben. Die Aussicht beim Wandern war einfach nur wunderschön und so machte ich ein paar Mal eine Pause, einfach nur um es zu genießen. Auf halber Strecke traf ich zwei weitere Touristen, die mir für den Rest des Weges ein paar Tipps gaben und von da an ging es fast wie von selbst.
Es war auf jeden Fall interessant den Weg auf eigene Faust zurück nach Banaue zu versuchen, es ist aber sehr zu empfehlen, dass man mindestens zu zweit ist, einfach nur für den Fall, falls etwas passieren sollte.
Hallo zusammen
Wir haben Ähnliches vor, allerdings landen wir erst um 19h00 in Manila und sind nun unsicher, ob uns dies wohl rechtzeitig mit Taxi zum Busterminal reichen wird? Wie lange brauchtet ihr für die Fahrt vom Flughafen zu Ohayami Bus?
Merci für eine Antwort.
Bea
Hallo Bea,
ja 19:00 ist schon etwas knapp. Ich hoffe es ist ein Inlandsflug, da bei einem internationalen Flug alleine die Kontrolle und das Warten auf das Gepäck schon lange dauert. Man sollte auch beachten, dass Inlandsflüge auch mal etwas Verspätung haben können auf den Philippinen. Die Fahrt hat bei uns nur ca. ne halbe Stunde gedauert, also wenn alles normal läuft ist es auf jeden Fall möglich. Ich hab aber auch schon oft von Verkehrschaos in Manila gehört, aber eigentlich sollte es ja gegen abend nicht so schlimm sein. Ich hoffe ihr kriegt es irgendwie hin, zur Not halt eine Nacht in Manila verbringen und ein Cocktail in einer der Rooftopbars schlürfen. 😉 Ich kann es aber auch verstehen, dass man dort nicht viel Urlaubszeit verschwenden will. Alles Gute und viel Spaß auf den Philippinen.
Gruß Dominik