Ruhe und Entspannung auf Koh Adang
Der nächste Tag sollte wieder sehr actionreich werden. Nach dem Frühstück machten wir uns mit einem, kostenlos zur Verfügung gestellten, Kanu auf dem Weg zur Nachbarinsel Koh Adang. Nach ca. einer Stunde Anstrengung, vorbei an kleinen, einsamen Stränden und einer Rangerstation, kamen wir an der Ostküste an, wo wir einen ersten Halt machten. Hier war eine kleine Gruppe Reisende vorzufinden, aber es war trotzdem sehr ruhig. Ein langer weißer Sandstrand mit einer Sandbank und glasklarem Wasser machten diesen Ort zu einem ganz besonderen. Koh Adang ist, wie alle um Koh Lipe liegenden Inseln, unbewohnt und Naturschutzgebiet. Hier findet man wirklich einige Traumstrände, die menschenleer sind. Zum Schnorcheln ist die Ostküste von Koh Adang leider nicht gut geeignet, da die Riffe hier erst weit vom Strand weg in tiefem Wasser beginnen. Aber zum Schwimmen ist es perfekt.
Von hier aus ruderten wir zurück Richtung Westen und machten noch 2 Stopps zum Schnorcheln und Relaxen an weiteren einsamen Stränden. Von einem Strand aus versuchten wir unser Glück einen Dschungelpfad ins Inselinnere zu finden, aber leider war alles zu dicht bewachsen. Dafür waren diese Strände besser zum Schnorcheln geeignet. Hier haben wir einen Schwarm großer Stupsnasen-Makrelen gefunden, die wir vorher noch nie gesehen haben. Sie hatten einen bösen Blick und ein gewisser Sicherheitsabstand war uns lieber. Sonst waren die Riffe nicht ganz so schön wie am Sunset Beach.
Auf hoher See gekentert
Als wir ein Verlangen nach frischen Kokosnüssen verspürten machten wir uns dann doch auf den Rückweg. Weit vom Ufer entfernt wollte mir Michael, damit ich es bequemer hatte, meine Schwimmweste richten, auf der ich saß und ich richtete mich etwas auf. Plötzlich drehte sich das Kanu und innerhalb einer Sekunde sind wir gekentert. Alle unsere Sachen, die wir mit hatten gingen unter. So schnell es ging, drehten wir das Kanu zurück und versuchten so viel wie möglich zu retten. Glücklicherweise hatten wir beide ein Drybag mit, in denen wir einen Großteil der Dinge verstaut hatten. Die Drybags schwammen, aber meine guten Flossen und Michael’s teure Tauchmaske sanken immer weiter in Richtung Grund. Wir hatten aber Glück im Unglück. Bis auf die Maske und die Flossen ist uns nichts Wichtiges abhanden gekommen. Auch die wichtigen Paddel konnten wir noch retten.
Als wir zurück waren konnten wir erstmal in Ruhe ein leckeres Thaicurry bei einem traumhaften Sonnenuntergang genießen.
Nachtschnorcheln in den Riffen um Koh Lipe
Der Nervenkitzel sollte heute aber noch etwas mehr steigen. Als es richtig dunkel war machten wir uns erneut auf ins Wasser. Mit unseren neuen wasserdichten Lampen wollten wir die schönen Riffe um Koh Lipe einmal bei Nacht sehen. Viele Tiere sind nachtaktiv und tagsüber nur selten zu sehen. Es kostete schon etwas Überwindung ins Wasser zu gehen, ohne zu sehen, was unter einem lauert. Wir entdeckten schnell viele Krebstiere und Garnelen, die man tagsüber garnicht antrifft. Wenn man das Licht ausmacht und die Hand durch das Wasser bewegt, fängt das Plankton an zu leuchten. Nahe der Oberfläche findet man skurrile Planktontiere. Wurm- und quallenartige Kleinlebewesen oder Larven, die durch das Licht zum Leuchten kommen. Außerdem haben wir einen schlafenden Papageifische gefunden, die zwar mit Augen auf schlafen, aber sich trotzdem durch das Licht nicht stören lassen. Sehr aktive (jagende) Muränen und Rochen waren auch zu sehen.
Wir sind so weit raus geschwommen, dass wir nicht mehr wussten, welche Lichter zu unserem Hotel gehörten. Besonders durch die Strömung, die uns immer weiter abtrieb, viel es schwer ohne Licht die Orientierung nicht zu verlieren. Nach kurzem Suchen konnten wir aber zum Glück den Weg zurück finden. An dem Restaurant kam dann auch noch, wie schon einen Abend vorher, eine nachtaktive Schlange vorbei.
Wanderung auf Koh Lipe
Bevor die Reise zur nächsten Insel weiter gehen sollte und wir Koh Lipe verlassen mussten, wollten wir, wie meistens, den wilden, bewaldeten Teil der Insel zu Fuss erkunden. Wir hofften ein paar tropische Tiere zu finden und wollten noch einmal die traumhafte Natur genießen. Nachdem wir an einigen Hotels vorbei kamen, haben wir aber erstmal eine Müllkippe mit einem riesigen Berg Plastikflaschen gesehen. Hier sieht man die Schattenseite vom Tourismus einer noch traumhaften Insel. Im westlichen Teil der Insel gibt es allerdings weder Resort, Müll noch andere Häuser. Hier ist nur ein höher gelegenes Waldgebiet. Dort hinzukommen sollte schon sehr schweißtreibend sein. Ein breiter Weg führt dort hin. Schatten gibt es keinen. Also genug Flüssigkeit mitnehmen 😉 Nach ca. einer halben Stunde bergauf endete der Weg und wir mussten feststellen, dass es hier leider keine Dschungelpfade gab. Also kamen wir nicht wirklich weit in den Wald hinein und viele Tiere haben wir auch nicht gefunden.
Es gibt auf Koh Lipe aber noch andere Strände zu entdecken als den Pattaya‑, Sunset- und Sunrisebeach. Im Süden der Insel liegen noch ein paar kleine, einsame Strände, die zum Relaxen und Genießen einladen. Der erste, westlich vom Pattaya Beach gelegene, Sanom Beach ist noch etwas größer und hier sind noch mehr Touristen zu finden, aber etwas weiter haben wir einen kleinen, absolut paradiesischen Traumstrand mit nur einen einzigen Touristen gefunden.
Fazit: Für mich ist Koh Lipe bisher meine absolute Lieblingsinsel in Thailand. Die traumhaften Strände, die farbenfrohe Unterwasserwelt, die Nachbarinseln und die entspannte Atmosphäre sind einmalig. Schade, dass sie soweit südlich liegt, aber gerade deshalb ist sie wohl auch noch nicht so überlaufen, wie Koh Phi Phi zum Beispiel. Kein Wunder, dass die Insel auch als “thailändische Malediven” bekannt ist!
Toller Beitrag mit tollen Bildern!
Koh-Lipe hat uns auch sofort in seinen Bann gezogen. Wir waren jetzt schon auf einigen Thailändischen Inseln, aber Koh-Lipe hat seinen ganz eigenen Charme 🙂
Wir waren im Januar in Koh-Lipe und ich muss jetzt endlich mal unseren Blogbeitrag fertigmachen 🙂
Ja da gebe ich dir recht. Mir hat Koh Lipe damals auch sehr gut gefallen und möchte da auch die nächsten Jahre nochmal vorbei schauen. 🙂 Gib uns doch Besheid, wenn der Beitrag online ist. Würde mich sehr interessieren! 😉