Wie besucht man Touristenattraktionen ohne die Touristenmassen?
“Der frühe Vogel fängt den Wurm!”
Am dritten Tag auf Phi Phi war es endlich so weit. Wir hatten ein Longtailboot für 1.700 Baht gebucht, dass uns um 6:30 Uhr vom Strand aus zu dem berühmten Maya Beach fahren sollte. So standen wir also ein paar min. verspätet abholbereit mit unseren gefüllten Drybags am Strand bereit. Wir warteten und warteten und von unserem Nachbarresort Paradise Pearl wurde bereits ein Longtailbootfahrer auf uns aufmerksam, mit dem wir ins Gespräch kamen. Er bot uns direkt die gleiche Tour für 200 Baht weniger an, aber wir hatten ja gebucht und warteten noch ein wenig weiter. Wir wissen ja bereits, dass es die Thailänder auch gerne mal etwas langsamer angehen lassen und gaben unserem Fahrer eine Frist bis 7 Uhr. Aber er kam nicht, deshalb nahmen wir dann doch die günstigere Variante ;-).
“So bekommt dann die zweite Maus den Käse! ;-)”
Maya Bay — “The Beach”
Von hier aus dauert es nur ca. 20 min. bis zum Maya Beach und je näher man Phi Phi Leh kommt, umso faszinierender sind seine Felsformationen. Die Sonne ging langsam auf. Noch vor halb acht fuhren wir in die Bucht ein. Das Wasser hier ist Glasklar. Da so früh morgens allerdings noch Ebbe herrscht, ist es zum Schwimmen noch etwas zu flach. Der Strand ist dafür natürlich noch breiter und der Sand, der sonst im Wasser liegt ist sehr hart und eben. Kurz vor acht sind immer noch kaum Touristen hier in der Bucht, aber auch die Sonne hat es bis dahin noch nicht über die Klippen geschafft. Den Maya Beach mal in der Realität zu sehen ist wirklich aufregend. Alles wirkt viel größer, wie man sich es vorstellt. Die grün bewachsenen Felsen um einen herum sind einfach traumhaft. Das Wasser wird bei steigendem Pegel und Sonnenstand immer bunter. Hier ist uns direkt aufgefallen, dass im Film “The Beach” ein wenig geschummelt wurde. Im Film ist die Bucht komplett mit Klippen umschlossen und in Wirklichkeit ist sie weit geöffnet und man findet nur ganz in der Ecke vom Strand einen Platz, an dem man die Öffnung nicht sehen kann. Außerdem sind viele Aufnahmen gar nicht hier gedreht worden, sondern im Golf von Thailand, wo mehr Palmen am Strand stehen.
Natürlich wird hier auch erstmal eine kleine Nationalparkgebühr von 200 Baht eingefordert ;-). Auf der Insel ist ein kleiner Zeltplatz zu finden, wo meines Wissens nach aber heute keine Übernachtungen mehr stattfinden. Ein Highlight ist aber noch eine Bucht auf der anderen Seite, in der man Blick auf einen runden, pilzförmigen, bewachsenen Kalksteinfelsen hat, der mit leuchtend türkisem Wasser umgeben war.
Als wir zurück am Maya Beach waren (ca. 9 Uhr), standen schon einige Boote mehr in der Bucht. Jetzt konnten wir hier aber besser schwimmen und ein paar tropische Fische konnten wir wenigstens auch noch sehen, auch wenn hier an Korallen einiges kaputt ist. Das ist hier aber natürlich auch kein Wunder bei dem Massentourismus, der hier täglich herrscht. Sonst ist es zu dieser Zeit hier einfach nur traumhaft. Das Wasser hatte einen sehr schönen, grünen Farbton und die Sonne scheinte endlich in die Bucht hinein. Da wir am Eingang immer mehr Boote und Schiffe in jeder Größe sahen, haben wir uns dann aber doch schnell auf den Heimweg gemacht, um einen guten Eindruck vom Maya Beach ohne die Touristenmassen zu behalten ;).
Auf dem Rückweg sind wir der Küste von Phi Phi Leh anders herum gefolgt und in einer großen Bucht haben wir noch einen Stopp zum Schnorcheln gemacht. Sie war wirklich nur von einem schmalen Durchgang erreichbar.
Unterhalb des Wasserspiegels sind die Karstfelsen mit Weichkorallen bedeckt und sehr bunt. Hier haben wir einen so kleinen Clownfisch entdeckt, dass man ihn auch aus kurzer Distanz kaum erkennen konnte. Naja vielleicht lag es aber auch nur an meinen schlechten Augen 😉 So einen Urlaub werde ich auf jeden Fall nicht mehr ohne Kontaktlinsen starten! Wir konnten der Steilwand durch einen Felsbogen entlang schwimmen. Das war noch einmal sehr schön, besonders wegen der Farbpracht des Wassers und der Korallen.
Danach mussten wir aber schnell zurück zum Hotel, denn wir waren sehr hungrig und wollten noch unser Frühstücksbuffet ausnutzen. Aber den schönen Höhlen (Wiking Cave) auf dieser Seite der Insel sollte trotzdem noch etwas Zeit geopfert werden.
Es war einfach immer wieder schön am Longbeach mit Blick auf Phi Phi Leh und dem Meeresrauschen in entspannter Atmosphäre leckeres Thaifood zu essen und Cocktails zu schlürfen :-).
Endlich ein warmer Sommerregen!
Am nächsten Morgen war es stark bewölkt und als beim Frühstück etwas Wind aufkam wurden vor dem Restaurant schnell Plastikvorhänge als Regenschutz abgerollt und alle Tische rein geholt. Es lag der erste Tropenschauer in diesem Jahr in der Luft. Vorher sagten unsere Guides uns oft, dass es Monate lang nicht geregnet hat und die tropischen Gewächse waren schon sehr ausgetrocknet und schrien förmlich nach Wasser. Die Einheimischen schienen etwas verängstigt. Sie hatten wohl schon so einige schlimme Unwetter mitgemacht. Michael und ich hingegen waren gespannt, was da vom Himmel kommen würde. Wir warteten am Strand, aber der Regen ließ noch etwas auf sich warten. Aber dann kam er irgendwann richtig. Es schüttete wie aus Eimern und wir nahmen im warmen Sommerregen erst einmal eine Dusche :).
Phi Phi Islands Viewpoint — ein atemberaubender Anblick
Der Regen dauerte aber nicht sehr lange an und es schien sich ein wenig abgekühlt zu haben. Perfekte Bedingungen also, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Wir wussten, dass es hier irgendwo Aussichtspunkte zu erklimmen gibt und mit Hilfe von Routenplänen kamen wir unserem Ziel immer näher. Es ging durch die Stadt zu etwas abgelegeneren Wegen, wo nicht ganz soviel Trouble herrscht. Auf dem Weg haben wir uns natürlich noch einen Kokosnussshake gegönnt, um etwas Energie zu tanken :D. Dann kamen wir zu einer steilen Betontreppe, an der natürlich mal wieder eine Gebühr verlangt wurde. Naja wir sind ja mittlerweile dran gewöhnt ;). Danach ging es aufwärts und es dauerte nicht lange, bis wir komplett durchgeschwitzt waren. Aber für halbwegs fitte Leute ist es machbar und der Ausblick ist es absolut wert. Vom ersten Aussichtspunkt sind allerdings hauptsächlich Resorts zu sehen, während man von etwas höher am 2ten und dritten Viewpoint zwar auch viele Hotelanlagen sieht, die aber von vielen Kokospalmen größtenteils verdeckt werden und der Doppelstrand und das Wasser sehen von hier oben einfach nur paradiesisch aus.
Nachdem wir den Anblick genug genossen hatten, wollten wir die Insel noch etwas abseits der Touristenwege erkunden. Wir fanden von hier aus einige schöne Waldpfade, die zu einheimischen Häuschen führten. Aufgrund der Abgeschiedenheit und einiger Filme erwartet man, dass man so nah an den “Grundstücken” nicht unbedingt willkommen sei, aber jeder Thailänder, dem wir auf den Wegen begegnet sind, hat uns sehr freundlich gegrüßt. In den abgelegenen Bereichen fanden wir einige Mangobäume, Bananensträucher und Kokospalmen die von den Einheimischen hier angebaut werden. Außerdem laufen hier viele Hühner herum. Einige abgerodete Flächen waren hier auch zu finden. Dann fanden wir noch einen vierten Viewpoint, der allerdings noch nicht fertig war. Von hier hatte man auch einen tollen Blick auf umliegende kleine Inseln.
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