Am fünf­ten Tag unse­rer Phil­ip­pi­nen­reise sollte es end­lich soweit sein. Wir wür­den mit dem größ­ten Fisch der Erde schwim­men. Als Ers­tes stand aber die Frage der Trans­port­mög­lich­kei­ten im Raum. Wir hat­ten nur über zwei Vari­an­ten nachgedacht:

  1. Der Hotel eigene Taxi­ser­vice (ca. 100€ für ein pri­va­tes Auto mit Fah­rer für 4–5 Stunden)
  2. Der öffent­li­che Nah­ver­kehr Lini­en­bus (ca. 1,40€ je Bus­ti­cket zuzüg­lich Tri­cy­cle zum Bus für ca. 3€)

Aller­dings hat uns unsere Hotel­an­ge­stellte noch den Vor­schlag gemacht, dass wir auch selbst mit dem Rol­ler fah­ren könn­ten. Dies war dann letzt­end­lich auch unsere erste Wahl, da wir die Unab­hän­gig­keit wie beim pri­va­ten Taxi und gleich­zei­tig mit 8€ Euro Tages­pau­schale ein sehr güns­ti­ges Trans­port­mit­tel hatten.

Road­trip ent­lang der West­küste Cebus

Auf dem Weg nach Oslob
Auf dem Weg nach Oslob

Wir sind also früh mor­gens gegen 6 Uhr in der Nähe unse­res Resorts bei dem Motor­bik­e­ver­leih gestar­tet, damit wir auch ja wel­che der ers­ten vor Ort sind. Die Fahrt hat dann lei­der aber doch län­ger als anfangs erhofft gedau­ert, sodass wir erst gegen 9 Uhr in Oslob anka­men. Auf der Fahrt sind uns direkt einige der gel­ben Lini­en­busse begeg­net, die hier auf den Phil­ip­pi­nen wohl zu den schnells­ten Fahr­zeu­gen gehö­ren, weil die Bus­fah­rer die Speed­li­mits mal ein­fach ver­dop­peln. Außer­dem haben wir viele Schweine, Rin­der, Zie­gen und vor allem Kampf­hähne am Stra­ßen­rand gese­hen, hier ist fast jedes Pri­vat­haus ein klei­nes Geschäft oder Ser­vice­be­trieb. Beson­ders nega­tiv auf­ge­fal­len sind uns die vie­len Müll­ver­bren­nun­gen vor den Häusern.

End­lich ange­kom­men und die Wal­haie war­te­ten bereits

In Oslob ange­kom­men ging es dann auch recht zügig voran. Wir wur­den am Whale Shark Brie­fing Cen­ter direkt zum Park­platz gelotst und man bekommt sofort einen Über­blick über die 3 Möglichkeiten:

  1. Aus dem Boot schauen = 500 Pesos (ca. 10,-€)
  2. Schnor­cheln mit den Wal­haien = 1.000 Pesos (ca. 20,-€)
  3. Tau­chen mit den Wal­haien = 1.500 Pesos (ca. 30,-€)
Walhai Briefing Center
Wal­hai Brie­fing Center

Alles für jeweils 30 Minu­ten. Wir hat­ten uns für das Schnor­cheln ent­schie­den, da man schnel­ler ist und des­halb näher an die Wal­haie kommt. Dann folgte ein kur­zes Brie­fing, bei dem erklärt wurde, dass man min. 4 Meter Abstand hal­ten sollte, die Son­nen­milch abdu­schen muss und kein Hai berüh­ren darf. Danach hieß es schnell alles zum Schnor­cheln vor­be­rei­ten und bezah­len, bevor wir direkt zum Boot geführt wur­den. Hier sahen wir aller­dings bereits sehr viele Boote auf dem Was­ser und das Schnor­cheln mit den Wal­haien ist mitt­ler­weile ein belieb­tes Tou­ris­ten­high­light gewor­den. Wir waren echt auf­ge­regt, denn beson­ders für uns Tau­cher ist es DAS Hai­light! Als das Boot zu den Wal­haien fuhr waren wir kaum noch zu halten.

Es war ein­fach ein unglaub­li­ches Gefühl diese sanf­ten Rie­sen zu begegnen!”

Walhai Nahaufnahme
Wal­hai Nahaufnahme

Man konnte sich fast gar nicht ent­schei­den zu wel­chem Hai man schwim­men sollte. Ich wurde sogar von hin­ten von einem Hai gerammt, weil er nur Augen für sein Fut­ter hatte. In unmit­tel­ba­rer Nähe waren bestimmt 3–5 Haie. Es han­delt sich hier aller­dings um jün­gere Tiere, die eine Länge von ca. 5–7 Meter haben. Nor­ma­ler­weise wer­den einige Exem­plare bis zu 13 Meter lang. Neben den Wal­haien kann man hier auch einige andere grö­ßere Fische wie Fle­der­maus­fi­sche oder Makre­len sehen, die sich vom Fut­ter auch anlo­cken las­sen. Die 4 Meter Abstand konnte man aber nicht ein­hal­ten, weil die Fische sehr schnell sein kön­nen und die Rich­tung schlag­ar­tig ändern. Auf jedem Fall kamen wir den Wal­haien sehr nah und das war ein abso­lu­tes Erleb­nis! Hier konn­ten wir auch noch ein lecke­res Mit­tag­essen bekom­men, bevor die lange Rück­fahrt begannen.

Natür­lich ist die Sache mit der Füt­te­rung immer frag­wür­dig, aber die, die hier die Haie anlo­cken, waren ehe­ma­lige Fischer, die auch auf die Wal­haie Jagd gemacht haben. Außer­dem fin­det der Wal­hai­tou­ris­mus hier nur bis ca. 13 Uhr statt und die Fische krie­gen hier nur einen Bruch­teil von dem, was sie am Tag ver­til­gen und neben­bei sichert man hier durch auch noch ihren gefähr­de­ten Bestand.

Zwi­schen­stopp bei den Agui­nid Falls in Samboan

Aguinid Falls Übersichtskarte
Agui­nid Falls Übersichtskarte

Da wir noch etwas Zeit hat­ten und uns auf dem Hin­weg ein Schild zu den Agui­nid Falls in Sam­boan auf­fiel, mach­ten wir da noch einen Zwi­schen­stopp. Wir dach­ten, dass wir hier nur kurz noch einen schö­nen Was­ser­fall sehen wür­den, aber als wir am Ein­gang direkt zwei Gui­des für gerade mal 80 Pesos dazu beka­men, war uns klar, dass es mehr als nur ein kur­zer Halt wer­den würde.

Es ging zu 5 ver­schie­den gro­ßen Was­ser­fäl­len, die man leicht erklet­tern konnte, weil unter dem Was­ser nicht rut­schen­der Kalk­stein war. Diese Was­ser­fälle waren zwar nicht mit den Kawa­san Falls zu ver­glei­chen, aber trotz­dem sehr schön und ein per­fek­ter Ort für einen Aus­flug und Pause von den unbe­que­men Rollersitzen.

Als wir zurück zum Motor­bike kamen, gab es für uns aller­dings eine böse Über­ra­schung. Der hin­tere Rei­fen war platt und wir hat­ten noch min­des­tens 2 Stun­den Fahr­zeit, um ins Asian Bel­gian in Moal­boal zurückzukommen.

Uns war die Ver­zweif­lung ins Gesicht geschrie­ben! Wie soll­ten wir hier mit­ten in der Pampa nun den Rei­fen wie­der heile kriegen?

 

Diese Dia­show benö­tigt JavaScript.

Es war der freund­li­chen Frau schon bei­nahe unan­ge­nehm uns dann noch die Park­ge­bühr von 50 Peso abzu­knüp­fen, Sie konnte uns aber weg­wei­send hel­fen und wir sind ganz vor­sich­tig mit dem plat­ten Rei­fen aus dem Dschun­gel gefah­ren. Wie­der auf der Haupt­straße ange­langt, ging es dann mit Schritt­ge­schwin­dig­keit Rich­tung Nor­den. Da hier auf den Phil­ip­pi­nen alle Geschäfte wie Pri­vat­häu­ser aus­se­hen, haben wir den Rei­fen­ser­vice sogar bei­nahe ver­passt. Wir wur­den freund­li­cher­weise von einem Fili­pino mit Moped dar­auf auf­merk­sam gemacht. Hier muss­ten wir gar nichts wei­ter tun. Ohne irgend­eine Art von Kom­mu­ni­ka­tion, außer die Bli­cke, wurde der Rol­ler direkt auf­ge­bockt und inspi­ziert, also haben wir uns einen Platz im Schat­ten gesucht und dem Spek­ta­kel freien Lauf gelas­sen. Zwi­schen­zeit­lich wur­den auch andere Kun­den bedient, aller­dings wurde immer mal hier und mal da gear­bei­tet. Man könnte es wohl am ehes­ten als locke­ren Fami­li­en­be­trieb beschrei­ben ;-). Nach circa 2 Stun­den war es end­lich soweit. Unglaub­lich das der nette alte Herr nur 100 Peso (ca. 2 €) haben wollte, aber wir waren so dank­bar, dass wir ihm das dop­pelte gezahlt haben.

Trotz der Tur­bu­len­zen gehört die­ser Tag defi­ni­tiv zu unse­ren bes­ten Rei­se­er­leb­nis­sen. Wenn man im Bereich Moal­boal resi­diert ist es eine per­fekte Kom­bi­na­tion nach den Wal­haien noch einen Abste­cher bei den Agui­nid Falls zu machen.

Ungewollter Stopp beim Reifenservice
Unge­woll­ter Stopp beim Reifenservice

Wal­haie von Oslob und Agui­nid­falls in Sam­boan (Cebu, Philippinen)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert